In ihrer Laudatio im Alten Ratssaal in Baden-Baden betonte Schütz das langjährige und vielfältige Wirken von Peter Voß in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens und hob hervor: „Sie sind der Mann, der die Erfolgsgeschichte des Südwestrundfunks maßgeblich gestaltet hat. Sie waren die treibende Kraft und schrieben so ein Stück Landesgeschichte.“
Baden-Badens Oberbürgermeisterin würdigt Impulse für die jüngeren Generationen
Auch Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen hatte zuvor auf das unermüdliche Engagement von Peter Voß hingewiesen und betont: „Sie verliehen der freien, öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Medienlandschaft entscheidende Impulse. Und Sie geben durch Ihre Lehrtätigkeiten Ihr breites und fundiertes Wissen und Ihren reichen Erfahrungsschatz an die junge Generation weiter. Sie dienten dem Gemeinwohl und setzten sich für die Allgemeinheit bis heute in besonderem Maße ein. Das verdient Respekt und Anerkennung! Und hierfür werden Sie heute erneut geehrt: Herzlichen Glückwunsch!“
Voß widmet seine Auszeichnung auch den Wegbegleiter*innen an der Quadriga Hochschule
Voß freute sich besonders, dass auch sein akademisches Wirken nach der Zeit als Intendant Erwähnung fand und dankte seinen Wegbegleiter*innen bei der Gründung der Quadriga Hochschule – sowie denen, die sein Lebenswerk heute fortführen:
„Wie bei der schönen Feierstunde im Alten Ratssaal in Baden-Baden deutlich wurde, würdigt diese Auszeichnung ausdrücklich auch meine ‚Altersleistung‘, nämlich mein Engagement bei der Gründung und dem Aufbau der Quadriga Hochschule Berlin. Darauf bin ich, offen gesagt, besonders stolz. (Für meine Arbeit als einstiger SWR- Gründungsintendant war ich ja schon früher geehrt worden.)
Vor allem in meinen ersten Jahren als Hochschulpräsident konnte ich helfen, im Umfeld für dieses Wagnis die Wege zu ebnen; eine Hochschulgründung ist ja in unserem durchbürokratisierten Gemeinwesen nicht ganz einfach. Mir war es eine Ehre und eine Freude, dabei zu sein – gemeinsam mit engagierten Mitarbeitern, Lehrkräften und Studenten (mitsamt den besonders engagierten *innen)!
Für sie alle und namentlich auch unsere einfallsreichen und strategisch versierten Gründer Rudolf Hetzel und Torben Werner und meinen umsichtig und klug agierenden ‚Vize‘ und Nachfolger René Seidenglanz war ich hoffentlich ein brauchbarer Ratgeber – eigentlich aber gebührt so eine Auszeichnung ihnen, und schon deshalb habe ich sie sehr gern angenommen.“
Das gesamte Team der Quadriga Hochschule gratuliert Professor Peter Voß ganz herzlich zu seiner besonderen Auszeichnung und dankt ebenso herzlich für seine unschätzbaren Verdienste sowie die lieben Grüße nach Berlin in seiner Dankesrede!
Prof. Peter Voß ist der Gründungpräsident der Quadriga Hochschule Berlin und bleibt dieser auch nach seiner Amtsübergabe an Prof. Dr. René Seidenglanz am 1. Januar 2020 weiterhin verbunden.
Prof. Peter Voß ist Fernsehjournalist und Autor, er wurde am 28.1.1941 in Hamburg geboren. Nach dem Abitur am Johanneum zu Lübeck studierte er ab 1961 an der Universität Göttingen u. a. Soziologie (M.A. 1968), 1963/64 war er AStA-Vorsitzender. Sein Berufsweg führte ihn vom Göttinger Tageblatt (GT) über die Nachrichtenredaktion des ZDF (1971) als ZDF-Korrespondent nach Berlin und 1978 schließlich zum zeitkritischen ARD-Magazin “Report” nach München. 1981 ging er zurück zum ZDF und wurde als Moderator des heute-Journals und Kommentator einem breiteren Publikum bekannt. 1983 wurde er Redaktionsleiter, 1985 Chef der Hauptredaktion Aktuelles, 1990 außerdem stellv. Chefredakteur. Von 1993 bis 2007 amtierte er zunächst als Intendant des Südwestfunks (SWF), ab 1998 als Gründungsintendant des Südwestrundfunks (SWR), der aus der von Voß initiierten und maßgeblich vorangetriebenen Fusion des SWF mit dem Süddeutschen Rundfunk (SDR) entstand und damit zum zweitgrößten Sender der ARD wurde.
Voß setzte weitreichende Struktur- und Programmreformen durch und brachte u. a. neue Hörfunkangebote auf den Weg (Das Ding und SWR-Contra). Er war 1999/2000 ARD-Vorsitzender, übernahm die ARD-Federführung für den Online-Bereich und vertrat den Senderverbund als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der ARTE Deutschland GmbH sowie im Verwaltungsrat der Europäischen Rundfunkunion (EBU). Er reformierte und verteidigte den ARD-Finanzausgleich und war entschiedener Befürworter einer Verfassungsklage, mit der sich die ARD bei der Festsetzung der Rundfunkgebühr gegen fachfremde Einflüsse der Politik erfolgreich zur Wehr setzte (Urteil 2007). Er führte beim SWR das “Islamische Wort” ein und setzte sich dafür ein, mittelfristig auch den deutschen Muslimen eine Mitwirkung in den Rundfunkgremien zu ermöglichen. Voß war von 2001 bis 2007 Moderator des ARD-Presseclubs, er moderiert weiterhin für den SWR auf 3-Sat die monatliche Gesprächssendung “Peter Voß fragt…”
Ein Jahr vor Ablauf seiner vierten Amtszeit als Intendant gab er 2007 sein Amt auf. Voß war danach u. a. Gründungsvorsitzender der Stauffenberg-Gesellschaft Baden-Württemberg, er Ist Schirmherr der Gastro-Liga, stellv. Vorsitzender des Museumsvereins des Deutschen Historischen Museums (DHM), Mitglied des Universitätsrates der Universität Heidelberg und seit 2009 Präsident der Quadriga Hochschule Berlin. Voß ist seit 1996 Professor für Medien an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe und Autor medienpolitischer und literarischer Publikationen, darunter “Mündigkeit im Mediensystem. Hat Medienethik eine Chance?” (1999) und der Gedichtband “Zwischen den Kratern.” (2000).
Weitere Informationen finden Sie auch unter www.peter-voss.eu.